rausch
der rausch verbirgt nicht sein gesicht
offen sieht ihr dir ins getrübte auge
meist nähert er sich dir von hinten
bist sein aspirant, sein alleiniges ziel
er opfert sich dir,
dir, seinem opfer
er allein bestimmt den ablauf ist dirigent, regisseur
er komponiert, er verteilt die hauptrollen
lässt anfangs die zügel locker
sachte schmiegt er sich an deine schulter
bevor er dir die sporen in die lenden presst
gibt er dir den judaskuss
treibt dich in treibsandwüsten
verspricht dir zweite weihnachten
als ob nicht schon eine reichen würde
du unterschreibst und gehst den packt ein
trinkst,
trinkst so wie du rauchst, malst, liebst
wirst zum richter deines glases
klagst es an, verhörst es, verurteilst es
von der decke schneit es rosenblätter
an den wänden hängen rubensakte
am hosenbein rekelt sich eine schwarze katze
der gefangenenchor von nabucco gibt dir ein benefizkonzert
und er, dieser pharisäer, klopft dir auf die schultern
lacht sich einen ast ab
verstaut die seile kurz vor dem gipfelsturm
und verschwindet pferdefusses durch den hintereingang