back- und pizzaofenbauanleitung

im juli 2010 belegte ich den kurs back- und pizzaofenbaukurs beim mannersdorfer kreativsommer mit franz schrödl, ehemaliger lehrer in der landesfachschule für keramik in stoob im schönen burgenland, mit 9 weiteren kursteilnehmern.
in zwei 5er-gruppen wurden 2 öfen in angriff genommen.

zu allererst möchte ich mich gleich dafür entschuldigen, dass ich es mit maßen und umsetzung nicht so genau nehme, aber jeder pizzaofen sollte ja auch eine individuelle sache sein.

der entwurf für den feuerraum für die räucherofenvariante von unserem kursleiter:



auf einer stahlblechplatte 1000x1000x4mm wurde als erstes der innendurchmesser angerissen und die schamottziegel, ich glaube 23x11,5x6,5cm, wurden in der länge gedrittelt, sprich auf 7cm und ein paar zgwetschte geschnitten.



da ich mich dazu entschied auch einen räucherofen in meinen pizzaofen zu integrieren durfte hans die dazugehörige öffnung in der grundplatte mittels winkelschleifer rausschneiden (maße ca. 20x15cm).



auf die grundplatte wurden weiters eine lage 5er-ytong-platten, ein lage schamottplatten 2,5 und eine weitere mit 4cm stärke mittels zementkleber geklebt. die öffnung für den rauchzug wurde natürlich freigelassen.
für die einschießöffnung hat uns herr schrödl ein vorgefertigtes "gewölbe" mitgebracht, kann aber selbstverständlich auch mittels schablone und schamottsteinen selbst gemauert werden.



die ersten 3 reihen (schoan) wurden gefühlsmäßig im ansatz zu einer halbkugel aufgemauert und in der 2. schar mit hitzebestängigem 2mm draht zwischen den ziegeln verbunden (ich nehme an zur vermeidung von dehnung bei der dann risse im verputz entstehen könnten).



nach der 3. reihe wurde mittels bewässertem mehlsand eine kuppel als unterstützung in halbkugelform geformt, auf der dann die nächsten scharen bis zum schlussstein aufgemauert wurden.





über der einbringöffnung wurde sodann der kamin aufgesetzt, welcher nicht ganz einfach ans sogenannte halbkreisgewölbe angepasst werden konnte, um einen zügigen zug zu gewährleisten.





zum schluss noch die fugen verfugt und es kann die gleichenfeier vonstatten gehen....





fertig sind unsere beiden prachtstücke......



unterbau

für den unterbau des guten stückes habe ich mir einen plan zurechtgelgt der dann zwar nicht so umgesetzt wurde, aber als fundament sozusagen diente.



apropos fundament... opa war eine sehr große hilfe...



...natürlich mit armierung und mannersdorfer zement, arbeitskleidung gemäß den witterungsverhältnissen



....noch schön eingefasst mit pflastersteinen....



...und grob den grundriss skizziert.....



...stein auf stein....



...den feuerraum für die räucherabteilung nicht vergessen...



die wasserwaage, großvaters lieblingswerkzeug...





schamottverkleidung des räucherraumes....



an der decke des feuerraumes die öffnung für den zug, der gleichzeitig auch als ascheabwurf nach dem pizzabacken verwendung findet. zu diesem zwecke haben wir ytongsteine 4cm stark verwendet.







nun der schwerste teil der arbeit. herr schrödl meinte der ofen hätte so ca. 300kg.....
es dürften um einiges mehr gewesen sein...





mit vereinter kraft und gertsensaft haben wir das problemchen aber schnell beseitigt....



um für die isolierung eine auflage , bzw. einen abschluss zu schaffen musste ich noch eine art gesimse kreieren, welches auch optisch ein wenig hergeben sollte.....



vor der steinwolle (glaswolle) sollte mit alu-folie (stanniol) vorisoliert werden...



sieht nicht sehr fachmännisch aus, hab aber dafür restln verwendet....



das ganze mit stauss-ziegelgewebe verkleidet um haftbaren untergrund für den grobputz zu schaffen....





fertig verputzt (2 bis 3 schichten)



türl eingebaut, gesimse abgerundet, granitplatten gesetzt....



erste feuerung mit ersten pizze....







na die erste pizza kann sich doch sehen lassen....



nun geht´s ans verputzen, vorerst mit normalem weißen fassadenputz....



drüber mit jenigem feinputz...



was dann so aussieht....



was dann fertig so aussieht...



pizza bei der offiziellen einweihungsfeier, hat geschmeckt wie sie aussieht.....



den von 450°C auf 280°C abgekühlten pizzaofen haben wir dann gleich als backofen verwendet....



zubehör

ein pizzaofen braucht für einen tadellosen betrieb auch etwas an zubehör. michl s. hat mir freundlicherweise die drosselklappe und die "pforte" gefertigt






fortsetzung mit pforte, thermometer und die noch fehlende abdeckung des kamins folgen.......